Eine Anwohnerin im Dorstener Stadtsfeld hat am Montagmorgen ein Flugblatt in ihrem Briefkasten gefunden. Darauf war nationalistische und antisemitische Propaganda zu lesen. Wer den Zettel geschrieben hat, ist nicht bekannt.
Auf dem Zettel wird gegen Juden, Menschen mit Migrationshintergrund und bekannte Politiker gehetzt. Der oder die Verfasser gehen dabei insbesondere auf die Zeit nach dem 2. Weltkrieg ein, in der aus ihrer Sicht die deutsche Bevölkerung unterdrückt und vertrieben wurde.
„Ich habe Nachbarn gesprochen, die das gleiche Flugblatt im Briefkasten hatten“, sagt die Dorstenerin. Die hätten den Flyer gleich weggeschmissen, sie hingegen ist zur Polizei gegangen, hat aber keine Anzeige erstattet. „Die Polizei hat den Vorfall aber zu Protokoll genommen.“
Zwei weitere Fälle in Marl
Tatsächlich sind der Polizei Recklinghausen neben dem Fall in Dorsten noch zwei weitere Fälle aus Marl bekannt. Der Staatsschutz ermittelt. „Wir haben bislang keine Hinweise auf die Urheber der Flugzettel“, sagte eine Sprecherin.
Nach erster Einschätzung handele es sich bei den Zetteln um Verschwörungserzählungen. In Kürze werde auch mit der Staatsanwaltschaft gesprochen. Die bewertet und prüft dann die Strafbarkeit der Flugblätter.
Hinweise zu den Urhebern oder Verteilern der Flugblätter nimmt die Kreis-Polizei Recklinghausen unter Tel. 0800 2361 111 entgegen.