Dortmunder Verein will Ferienfreizeiten in Warstein weiterführen
Generationen von Kindern und Jugendlichen erinnern sich gerne an die Ferienfreizeiten, die die katholische Meinolfus-Gemeinde jahrzehntelang im Haus Viktoria in Warstein organisiert hat. Laut Pfarrer i.R. Friedrich Enste hat sich die Gemeinde jedoch aus steuerlichen Gründen von dieser Sparte getrennt.
Umso erfreulicher für ihn und für die vielen Viktoria-Fans ist, dass sich nun ein Verein gegründet hat, der die Arbeit Enstes ganz unabhängig von der Gemeinde fortführen möchte.
„Viktoria mit Herz e.V.“ heißt er und ist noch ein zartes Pflänzchen, das bisher lediglich aus den für eine Vereinsgründung notwendigen sieben Gründungsmitgliedern besteht. Doch das soll sich schon am kommenden Samstag (29. August) ändern, wenn der Verein ab 15 Uhr seine Gründung auf der Galopprennbahn, Rennweg 70, feiert.
Erste Freizeit schon im Jahr 1963
Die ersten Ferienfreizeiten habe er schon ab 1963 mit den damaligen Messdienern in der Jugendherberge von Warstein – Enstes Heimatort – organisiert, so sagt der heute 85-jährige Pfarrer.
Ziel sei es gewesen, die Kinder und Jugendlichen für ein paar Tage oder Wochen aus der damals noch dreckigen Luft im Ruhrpott herauszuholen. Das kam so gut an, dass die Teilnehmerzahl schon 1969 auf 199 Teilnehmer angestiegen war. Die Luft sei heute zwar sauber in Dortmund, aber ihre Aufenthalte in Warstein genießen die Teilnehmer noch immer.
Pfarrer Enste beschreibt, wie ein solcher Ferienaufenthalt in der Regel abläuft: „Zunächst machen alle lange Gesichter, weil sie keinen Internetempfang haben, Gemeinschaftsdienste übernehmen müssen und es nur Etagenbetten gibt.“
Doch schon am zweiten Tag, so Enste weiter, bessert sich die Laune bei den Kindern und Jugendlichen. Sie merken, wie schön es sein kann, gemeinsam etwas zu unternehmen oder abends zu singen. Sogar an ihren Diensten haben sie mehr und mehr Spaß und greifen gelegentlich sogar freiwillig zum Besen.
Enste: „Uns gelingt es immer, eine ganz besondere, herzliche Atmosphäre zu schaffen. Und Internet hat man dann doch, wenn man einen Berg erklimmt.“
Herzliche Atmosphäre ist das A und O
Das mit der herzlichen Atmosphäre bestätigen Lisa Siegers und Isabella Wesnigk, die heute sowohl zu den ehrenamtlichen Betreuern bei den Freizeiten, als auch zum Gründungsteam des Vereins gehören. Schon als Jugendliche waren sie in Warstein gerne dabei.
Wegen der Corona-Pandemie können momentan keine Freizeiten im Haus Viktoria stattfinden. „Aber wir haben die Zeit genutzt, um dort etwas zu renovieren“, sagt Pfarrer Enste, der gegenüber der Gemeinde Warstein auch als Pächter für das Haus fungiert. Alle Beteiligten freuen sich nun auf die Zeit nach Corona.