Marcel Großkreutz über einen seiner Teamkollegen: „Dem ist ja schon eine normale Cola zu stark“

Marcel Großkreutz (2 v.r.) spielt seit dieser Saison für den FC Brünninghausen. © Nils Foltynowicz
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Im Videoformat „Nur einer darf mit“ musste Sebastian Lötters nicht lange überlegen, von wem er keine Alkoholmischung am Mannschaftsabend bekommen möchte. Seine Wahl fiel direkt auf Marcel Großkreutz – ohne lang über die anderen Optionen nachzudenken. „Der trinkt zu viel und zu hartes, von dem möchte ich keine Mische haben“, sagte Lötters.

Großkreutz gab im aktuellen Interview auf der Homepage des FC Brünninghausen die Retourkutsche: „Da habt ihr ja auch den richtigen gefragt! Dem ist ja schon eine normale Cola zu stark. (lacht.) Ich bin da eigentlich ganz solide.“

Vier Jahre war Marcel Großkreutz Stammkraft in der Verteidigung vom Westfalenligisten Westfalia Wickede, ehe er sich vergangenen Sommer noch mal dazu entschloss, eine neue Herausforderung anzunehmen.

Bereits seit 30 Jahren seinen Spitznamen

Er kehrte dem Pappelstadion den Rücken zu und heuerte beim Ligakonkurrenten FC Brünninghausen an, wo er erst vor wenigen Wochen seinen Vertrag um ein weiteres Jahr verlängerte, „weil es mir super viel Spaß macht mit der Mannschaft! Und weil ich nach meiner Verletzung und Corona so nicht aufhören kann.“

Der Cousin von Ex-Fußballprofi Kevin Großkreutz verriet, wieso ihn in Dortmund alle nur „Sterni“ rufen. Bereits seit fast 30 Jahren hat er den Spitznamen – aus einem simplen Grund: „Als ich in der F-Jugend bei Borussia Dortmund gespielt habe, hießen vier Leute Marcel. Und ich hatte einen Ohrring mit einem Stern. Für den Trainer hieß ich ab dann immer nur noch Sterni.“

Ab da stand der Spitzname des Innenverteidigers fest, der in der aktuell unterbrochenen Spielzeit erst zu zwei von acht möglichen Einsätzen kam. Der Grund: eine Verletzung bremste den Routinier aus.

Auch deshalb hat er noch mal um ein Jahr am Hombruchsfeld verlängert. Großkreutz möchte noch eine weitere erfolgreiche Saison absolvieren („Zum Abschluss meiner Karriere vielleicht noch ein mal in die Oberliga aufsteigen!“) und seine womöglich dann letzte Spielzeit nicht durch Verletzungen und Corona prägen lassen.

Doch was soll nach der aktiven Karriere folgen? Eine Trainerlaufbahn schließt er bereits aus: „Ich kann es mir nicht vorstellen eine Mannschaft zu trainieren. An der Außenlinie fehlen mir da die Emotionen. Ich brauche die Rivalität auf’m Platz!“

„Dortmund, meine Stadt, mein Leben“

Ein Satz, der zu Großkreutz passt. Er prägte den Dortmunder Amateurfußball durch seine Art zu spielen auf dem Grün, spielte in 15 Jahren Karriere nur für ein Jahr außerhalb seines Geburtsorts. Im Jahr 2011 beim Wuppertaler SV, ansonsten immer in seiner Heimat. „Dortmund, meine Stadt, mein Leben. Es kann nichts Schöneres geben, als ein Teil von dir zu sein“, zitiert er in dem Interview aus einem Fan-Gesang.

Seine Rolle als Leader trägt er bereits seit Jahren in sich, möchte sie auch in Brünninghausen fortführen und seinen Teamkollegen helfen: „Vielleicht kann ich dem ein oder anderen ja noch ein paar Tipps geben, was man eventuell noch besser machen kann.“

So oder so, hört Marcel Großkreutz auf, geht eine der prägendsten Figuren des Dortmunder Amateurfußballs. Doch für mindestens eine weitere Saison bleibt „Sterni“ Dortmund erhalten.