Corona, OB-Wahl, Gastro-Sterben: Das hat 2020 die Dortmunder am meisten interessiert

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Das Dortmunder U zeigte im Februar die Botschaft „Bitte Abstand halten“. Eine Botschaft, die das Jahr nachhaltig geprägt hat. © Dieter Menne (Archiv)
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Was für ein Jahr. 2020 war vermutlich für keinen so, wie ursprünglich geplant. Am 1. Januar blickte man vielleicht noch auf ein Jahr voller Zukunftspläne, Wünsche und Ziele. Doch dann kam das Coronavirus und wirbelte alles durcheinander.

Kaum ein Thema war so präsent wie das Coronavirus. Wie ein roter Faden zieht sich der Erreger durch unsere zehn meistgelesenen Artikel im Jahr 2020.

Platz 10: Hallo neuer Oberbürgermeister!

Mit dem Jahr 2020 kam für die Stadt Dortmund auch eine große politische Veränderung: Nach elf Jahren wurde ein Nachfolger Ullrich Sierau als Oberbürgermeister gewählt. Der stand allerdings erst nach einer Stichwahl am 27. September fest. Beim ersten Wahlgang am 13. September, bei der neben einem neuen OB auch der Stadtrat neu bestimmt wurde, kam es zu keinem eindeutigen Ergebnis.

In einer großen Live-Video-Show haben wir die Wahl begleitet: Mit Ergebnissen, Interviews und Analysen.

Platz 9: Eine Großhochzeit und ein Todesfall

Im September sorgte eine mehrtägige Groß-Hochzeit unter anderem in Dortmund für Aufsehen: Bei der Feier infizierten sich etwa 150 Menschen mit dem Coronavirus, rund 300 Gäste mussten in Quarantäne. In einer Nachbarstadt Dortmunds explodierte wegen der Superspreader-Hochzeit die Zahl der positiven Corona-Tests. Ein paar Wochen später starb eine Frau, die bei der Feier dabei war.

Platz 8: Messerattacke an Halloween

Die Infektionszahlen sind zum Ende des Jahres nochmal angestiegen, weshalb die Bundesregierung ab November einen erneuten Lockdown beschlossen hat. Am Abend zuvor – an Halloween (31.10.) – nutzten viele Menschen nochmal die Gelegenheit feiern zu gehen.

In Dortmund kam es in der Halloween-Nacht zu einem tragischen Vorfall: Bei einem Messerangriff am Hörder Bahnhof wurden ein Vater und sein Sohn verletzt. Später erlag der Vater seinen Verletzungen und starb.

Platz 7: Wenn das Virus im Krankenhaus ausbricht

Ist die Lage unter Kontrolle, oder nicht? Im Juni machte es den Anschein, die Zahl der Corona-Infizierten lag deutlich unter 100.

Aber trotz aller Hygiene-Maßnahmen und guter Statistik kam es dann zu einem Worst-Case-Szenario in einem Dortmunder Krankenhaus: Auf einer Station des Klinikums brach das Coronavirus aus. Neun Mitarbeiter wurden dabei infiziert, sechs Patienten ebenfalls. Ein 82-jähriger Patient starb an den Folgen der Infektion.

Platz 6: Glühwein gibt es 2020 nur zuhause

Der Ausbruch im Krankenhaus könnte ein Vorzeichen gewesen, für das was noch kommt. Das Infektionsgeschehen verschlechterte sich weiter, die Infektionszahlen kletterten immer höher den dreistelligen Bereich hinauf. Und damit kam auch ein großer Hin und Her: Findet der Dortmunder Weihnachtsmarkt nun statt, oder nicht?

Im restlichen Teil von NRW hagelte es Absage um Absage, während die Dortmunder Veranstalter sich um Hygiene-Konzepte bemühten, um die Weihnachtsstadt doch noch aufbauen zu können. Aber Ende Oktober ließ die Pandemie keine andere Wahl mehr, der Weihnachtsmarkt wurde abgesagt. Und die Stadt sah zur Weihnachtszeit ungewohnt traurig aus.

Platz 5: Richter gibt Schutzverordnungs-Gegnern recht

Im Laufe des Jahres wurde die Corona-Schutzverordnung analog zur Pandemie-Lage immer weiter angepasst und verschärft. Die Verordnung dient dem Schutz der Bevölkerung, viele sehen darin aber einen Eingriff in ihre Grundrechte.

Drei Bürger aus Dortmund, unter ihnen auch der bekannte Rechtsextremist Michael Brück, hatten gegen Bußgeldbescheide Beschwerde eingelegt – sie sollen gegen das Kontaktverbot verstoßen haben. Und ein Dortmunder Richter gab ihnen recht.

Platz 4: Tägliches Corona-Update

Seit März gibt es tägliche Updates der Stadt über das Corona-Geschehen in Dortmund. Jeden Tag neue Infektionszahlen, Genesene, Patienten im Krankenhaus – und auch Todesfälle.

Bei gestorbenen Corona-Infizierten stellt sich vielen immer die Frage, ob jetzt Covid-19 für den Tod verantwortlich sind oder irgendwelche Vorerkrankungen. Das meistgelesene Corona-Update und einer der meistgelesenen Artikel überhaupt berichtet von zwei Frauen, die an einer Corona-Infektion gestorben sind – obwohl sie keine chronischen Vorerkrankungen hatten.

Platz 3: Neues Modehaus eröffnet trotz Corona

2020 bedeute auch das Ende einer Ära in der Dortmunder Innenstadt. Galeria Kaufhof hat sich vom Westenhellweg verabschiedet. Auch anderen Unternehmen setzte die Corona-Pandemie mit den Lockdown-bedingten Schließungen zu.

Umso überraschender, dass gerade in einer wirtschaftlich herausfordernden Zeit ein bekanntes Modehaus nach Dortmund zurückkommen möchte.

Platz 2: Wenn das Lieblings-Restaurant schließen muss

Wohl kaum eine Branche ist in diesem Jahr so sehr gebeutelt worden wie die Gastronomie. Wegen des Coronavirus mussten die meisten Betriebe schließen, einige Lokale versuchten sich mit To-Go-Verkäufen über Wasser zu halten.

Als die ersten Lockerungen kamen, mussten viele Gastronomen trotzdem mit Einbußen kämpfen – sei es wegen gesetzlich eingeschränkter Platzzahlen oder ausbleibender Kundschaft. Nach und nach kam es deshalb zu immer mehr Schließungen.

Eine erste Übersicht haben wir im Juni angefertigt – im August und im Dezember mussten wir sie bedauerlicherweise nochmal erweitern. Denn das Corona-Sterben der Gastro macht kein Ende. Auch nicht vor traditionsreichen Restaurants.

Platz 1: Corona, Corona, Corona

Kein Thema war in diesem Jahr so präsent wie das Coronavirus. Das Virus ist zwar nicht zu sehen, aber trotzdem zu spüren. Sei es durch die geschlossene Lieblingskneipe, in der man nach Feierabend nicht mehr seine Freunde treffen kann. Oder durch ein abgesagtes Konzert, auf das man sich schon ewig gefreut hat. Oder eben durch einen Corona-bedingten Todesfall von einem Menschen, der einem nahe stand.

Das Coronavirus hat 2020 unsere Redaktion geprägt. Und deshalb ist es auch nicht überraschend, dass der meistgelesene Artikel in diesem Jahr unser Corona-Liveblog ist, in dem wir fortlaufend über das aktuelle Pandemie-Geschehen in Dortmund berichten.