Öffnung der Schulen: 12 Forderungen der Eltern an das Land NRW
Es ist abzusehen, dass die Pandemie noch viele Monate anhalten wird, „aber für Kinder noch lange kein Impfschutz in Sicht ist.“ Für Anke Staar steht fest: Das NRW-Ministerium für Schule und Bildung müsse Konzepte entwickeln, die für einen langen Zeitraum gelten.
Staar ist nicht nur Vorsitzende der Stadtelternschaft in Dortmund, sondern auch Vorsitzende der Landeselternkonferenz. Und die stellte bei einem Treffen jetzt zwölf zentrale Forderungen auf. Einiges deckt sich mit den Plänen, die NRW-Schulministerin Yvonne Gebauer (FDP) am Freitag vorstellte. Anderes geht weit darüber hinaus.
1) Unterricht in der Grundschule, aber im Wechsel
Die Eltern wünschen „tägliche Wechsel-Präsenzangebote an Grund- und Förderschulen in festen Gruppen“. In vielen Schulen, vor allem in den Grundschulen, wird das aktuell auch so umgesetzt.
2) Wechsel-Unterricht auch in weiterführenden Schulen
Auch „regelmäßige Wechsel-Präsenzangebote für alle Jahrgänge an weiterführenden Schulen in festen geteilten Gruppen auf Abstand“ sollten her, wünschen die Eltern. Dieser Punkt ist auch in der Schulmail angekündigt, die am Freitag aus dem Ministerium kam.
3) Förderung für Benachteiligte
Punkt Nummer drei seien „zusätzliche Förderangebote für benachteiligte Schüler*innen zum Ausgleich der entstandenen Defizite“. Dazu steht nichts in der Schulmail.
4) Genügend Abstand in der Schule
Wesentlich sei darüber hinaus „Präsenzunterricht unter Wahrung des Abstandsgebots“, heißt es von den Eltern. Hier erklärt die Landesregierung, es sei auch ihr „ein besonderes Anliegen, dass möglichst viel Unterricht in den Schulen unter Einhaltung von Infektionsschutz und Hygieneregeln angeboten werden kann“.
5) Zwei Tests pro Schüler und Woche
Anders bei Eltern-Forderung fünf – „Regelmäßige zweimal wöchentliche Testung der Schüler*innen in Form von ‚kindergerechten‘ Selbsttests/Pooltests“: Dazu traf das Land NRW bisher keine Aussage.
6) Luftfilter in den Klassen
„Einsatz von Luftfiltern in Klassenräumen von jüngeren Kindern, insbesondere bei Vorliegen von Behinderungen und chronischen Erkrankungen.“ Einen flächendeckenden Einsatz gibt es aber nicht. Zuständig für die Schulgebäude sind in den allermeisten Fällen die Städte.
Und auch wenn Mittel vom Land zur Verfügung gestellt wurden – nicht überall wurden oder werden Luftfilter installiert. Vorgesehen ist das in Dortmund bislang nur in Schulräumen, die nicht auf natürlichem Weg – also das Öffnen der Fenster – belüftet werden können.
7) Spuckschutz
Wie stoppt man Aerosole und Flüssigkeiten, die aus Mund oder Nase kommen? Durch „Spuckschutzwände z.B. auf Gruppentischen“, so die Landeselternschaft. Diese Trennwände sind allerdings die Ausnahme.
8) Kostenlose Masken
Schüler sollten behandelt werden wie Lehrer, wünschen sich die Eltern, also: „Kostenfreie medizinische Masken für Schüler*innen, überall wo Maskenpflicht herrscht“. Auch dieser Punkt: bisher nicht angedacht.
9) Pausen ohne Masken im Freien
Verpflichtend sein sollten auch „regelmäßige Maskenpausen im Freien entsprechend den Arbeitsschutzregeln auch für Schüler*innen“, so die Eltern. In vielen Schulen gehören sie zum Alltag. Festgeschrieben ist das aber nicht.
10) Mehr Mitspracherecht
Eltern, Schüler und Lehrer sollen gemeinsam entscheiden, so Wunsch Nummer zehn: „Verbindliche Mitwirkung der Schulkonferenzen an den alternativen Wechselmodellen“ – auch dieser Punkt ist nicht verpflichtend für Schulleitungen.
11) Mehr Personal für Hygiene
„Aufstockung des pädagogischen Personals und der Hygiene- und Administrationskräfte“ – das wünschen sich die Eltern ebenfalls.
12) Nur Kernfächer und Wichtiges
Eine „Konzentration auf Kernfächer und Kerncurricula“ solle passieren. Ein solcher Punkt findet sich in den Plänen des Landes allerdings nicht.