Der Dortmunder „Schulboykott“ ruft bundesweit Reaktionen hervor. Am Dienstag (16.3.) hatte die Stadt Dortmund angekündigt, die Schulen am heutigen Mittwoch nicht mehr öffnen zu wollen. Die Landesregierung verbot diesen Schritt wenige Stunden später. Unter #WirsindDortmund trendet das Thema aktuell beim Kurznachrichtendienst Twitter.
Über 10.000 Tweets gab es bis Mittwochmorgen (9.45 Uhr) bereits – Tendenz steigend. Unter anderem postet die Stadt Bochum Aussagen des Oberbürgermeister Thomas Eiskirch.
Auch in Bochum der Dortmunder Vorstoß, die Schulen zu schließen, auf viel Sympathie gestoßen.
— Stadt Bochum (@bochum_de) March 16, 2021
„Mit Sorge haben wir die Absage der Landesregierung auf die von Dortmund beabsichtigte Aussetzung des Präsenzunterrichtes zur Kenntnis nehmen müssen“, so OB @thomas_eiskirch (1/2)
Aber auch betroffene Schüler melden sich in Postings zu Wort und kritisieren, dass man durch die Schulpflicht gezwungen sei, sich in Ansteckungsgefahr zu begeben.
Zum ersten Mal in dieser Pandemie mache ich mir ernsthafte Sorgen um mein eigenes Leben. Ich bin beim Impfen (völlig zurecht!) am Schluss dran unterliege gleichzeitig gesetzlichem Durchseuchungszwang – oder wie wir früher gesagt haben: Schulpflicht. #WirsindDortmund
— Jason von Juterczenka (@Jasonvj2005) March 16, 2021
Andere User ziehen Verbindungen zur Fridays-for-future-Bewegung und regen einen Schulstreik an.
Kann man sich da nicht von einer jungen Frau aus Schweden inspirieren lassen?
— Cornelius Roemer (@CorneliusRoemer) March 16, 2021
In diesem Fall wäre ein Schulstreik nicht nur ein politisches Zeichen, sondern würde sogar Leben retten. Zwei in einem.#WirsindDortmund #NoCovid #YesToNoCovid #fff @GretaThunberg https://t.co/t8diYkzXz5
Auf den Ursprungstweet der Stadt Dortmund, in dem man die Schulschließungen am Dienstagmittag angekündigt hatte, gibt es mittlerweile tausendfach Reaktionen mit großer Bandbreite.
#Dortmund will alle Schulen wegen der Entwicklung der Corona-Zahlen sofort schließen, das hat OB Westphal heute angekündigt: „Damit wollen wir Zeit gewinnen“.
— Stadt Dortmund (@stadtdortmund) March 16, 2021
Wir erwarten kurzfristig Zusage von @BildungslandNRW #CoronaDo #CoronaVirusDE
Die Ankündigung hatte am Dienstag bundesweit für Aufsehen gesorgt:
Die Landesregierung hatte der Idee bereits wenige Stunden nach Bekanntwerden eine klare Absage erteilt:
In der Dortmunder Lehrerschaft löste die Idee emotionale Reaktionen aus:
Aus der Elternschaft berichtete die Stadteltern-Vorsitzende von gemischten Reaktionen:
Schülervertreter zeigten sich irritiert und berichteten über zunehmende Zermürbung:
Die Idee an sich wird zunächst folgenlos bleiben, da die Stadt Schulschließungen nicht im Alleingang beschließen kann. Ist das alles nur Theater? Das analysieren wir im Video-Gespräch:
Warum die Ankündigung dennoch Sinn macht, legt unser Redakteur Oliver Volmerich in seinem Kommentar dar: