Sie haben es geschafft und konnten erstmals wieder unbeschwert ein Fest begehen: 80 Hauptschülerinnen und -schüler beendeten ihre Laufbahn an der Joseph-Hennewig-Schule und nahmen bei einer Feierstunde in der Turnhalle ihre Zeugnisse entgegen. „Im letzten Jahr habe ich nur Schülerinnen und Schüler mit zwei Begleitpersonen sowie die Klassenleitungen begrüßen können. In diesem Jahr können wir wieder eine Entlassfeier in gewohnter Tradition feiern. Das freut mich sehr“, begrüßte Schulleiterin und Rektorin Dagmar Perret die Absolventen und ihre Begleiter sowie die stellvertretende Bürgermeisterin Hiltrud Schlierkamp.
Wieder einmal konnten alle auf ein respektables Ergebnis schauen. „Durch unser ausgezeichnetes Berufsorientierungskonzept wurde jeder Schüler und jede Schülerin passgenau beraten“, betonte Dagmar Perret. Niemand werde die Schule ohne Perspektive verlassen.
Zum ersten Mal eine reine Jungenklasse gebildet
Mit einer feierlichen Einschulung hat der Weg an der Joseph-Hennewig-Schule begonnen und mit einer feierlichen Entlassung wurde er beendet. „Heute schließt sich ein Kreis, euer Schulweg ist allerdings anders als der von anderen Jahrgängen verlaufen“, resümierte Dagmar Perret das Schulleben des Entlassjahrgangs.
Zunächst sei die Schule damals mit drei kleinen Klassen gestartet. Weil so wenige Mädchen dabei waren, wurde zum ersten Mal eine reine Jungenklasse gebildet. Durch Wiederholungen oder Umzüge beispielsweise wurde der Jahrgang so klein, dass im 6. Schuljahr nur noch zwei Klassen übrig blieben. Dann die Kehrtwende:
Schon zum zweiten Halbjahr im Jahrgang 6 kamen die ersten Schulformwechsler von der Realschule und die beiden Klassen wurden immer größer. Zum 7. Schuljahr waren es dann wieder drei Klassen, da noch weitere Schulformwechsler und Wiederholer in den Jahrgang kamen. „18 Schulformwechsler – das ist fast eine gesamte Klasse gewesen“, betonte Dagmar Perret.
Rektorin Dagmar Perret: Schule lebt vom Miteinander
Das sei für die Lehrkräfte keine einfache Zeit gewesen, so die Rektorin. Und dann die Pandemie, die ab dem 8. Schuljahr Distanzunterricht notwendig machte.
Distanzunterricht sei aber nicht die Lösung gewesen. „Wir brauchen den direkten Kontakt zu unseren Schülerinnen und Schülern. Und Schülerinnen und Schüler brauchen auch den Kontakt zu ihren Mit-Schülerinnen und Mit-Schülern und Lehrern. Davon lebt Schule! Genau das ist ja das, was unsere Schule und unser Schulprofil auszeichnen. Das gemeinsame Miteinander!“, betonte Dagmar Perret.
Erst das 10. Schuljahr konnte wieder komplett im Präsenzunterricht stattfinden, aber es gab immer wieder wechselnde Auflagen: Maske tragen, Maske nur am Platz tragen, Maske wieder den ganzen Tag tragen, Tests dreimal die Woche, dann wieder nicht. Die Schülerinnen und Schüler mussten auch verzichten, zum Beispiel auf Ausflüge.
„Error 2022 – Motto not found“! – dieses Motto hatten sich die Absolventen deshalb ausgesucht. Was bedeuten sollte: Schule hat in den letzten Jahren nicht wie gewohnt funktioniert und Corona hat einen Fehler ins System gebracht.
17 Schülerinnen und Schüler für gymnasiale Oberstufe qualifiziert
Dagmar Perret buchstabierte Error ganz neu. E stehe für Energie, „die ihr aufgebracht habt“, R für „Reife, die ihr hoffentlich erlangt habt, und zwar nicht nur auf dem Papier“, R für „Rückschau, bei der ihr hoffentlich gerne an eure Schulzeit denkt“, O für „Originale, die ihr alle seid“ und schließlich R für „Respekt, der uns immer wichtig war und der euch hoffentlich auch weiterhin wichtig bleibt.“
Von den 80 Absolventen haben 23 Schülerinnen und Schüler die Fachoberschulreife erreicht, davon 17 sogar die Qualifikation für die gymnasiale Oberstufe. Sieben Schülerinnen und Schüler verließen die Schule aus unteren Jahrgängen. Alle sind ihren Fähigkeiten und Abschlüssen gemäß beraten worden und haben einen Schulabschluss nach Klasse 9 erreicht und/oder eine Perspektive in einem Berufskolleg oder in der Ausbildung gefunden. Dagmar Perret: „Kein Schüler verlässt die Joseph-Hennewig-Schule ohne Perspektive. Eine Hauptschule ist keine Sackgasse!“
Die Entlassschüler 2022
Ayed Ahmad, Saria Akbarzadah, Paul Friedrich Böttger, Elisa Compall, Marvin Dombrowicz, Johannes Fuisting, Wladimir Gildebrandt, Josie Alina Hermann, Ali Ibrahim, Dominik Jost, Robin Locher, Nich Leon Löffler, Shaista Osmani, Marie Ostendorp, Ramin Popalzai, Mats Richter, Lena Ritzmann, Judith Emma Röthig, Anna Sophie Schafmann, Jana Schlütter, Robby Elmo Tappe, Nele-Sophie Uekötter, Elvir Abazi, Dzastin Alimovic, Lennard Arden Aust, Handrik Balke, Banan Baro, Luc-Miguel Biallowons, Navin Brandenburger, Maurice Daniel, Silva HaJ-Hossein, Ahmad Hamdo, Gabriel Herrmann, Inas Khalil, Iwan Khalil, Isabel Klinkert, Michelle Virginie Koenig, Jaspa Claus Nadolny, Benedikt Nolde, Luc Ruppert, Melvin Schulz, Cedric Serci, Medine Tekin, Michelle Voß, Jonas Ali-Khan, Mia Marlene Artmannselm, Christin Deppe, Sebastian Ewers, Leon Frerichmann, Nele Haack, Nick Hasselbach, Jonas Kraiczi, Tamara Mertmann, Tarik Pakel, Maximilian Prinz, Tom Rausch, Jean Louis Rodig, Sophie-Marie Schmidt, Armenui Simonyan, Lilly Katharina Wennemann, Morched Abdulmajid, Aland Ahmad, Mustafa Altinsöz, Shuhad Alzabadi, Enisa Bajrami, Arin Khaledi, Sinan Mala, Justin-Pascal Müller, Leonie-Celina Otulak, Antonio Paz da Silva, Joel Riffelmacher, Hilin Youssef