Halterns Obstbauern müssen gegen Beeren-Boom kämpfen
Blaubeeren, Himbeeren, Brombeeren werden seit Monaten in den Supermärkten angeboten. Sie werden aus Polen, Südosteuropa, Spanien, Peru und Marokko eingeführt. Mit langen Transportwegen in gut gekühlten Kisten belasten sie nicht nur das Klima.
Die Obstbauern in Haltern schlagen jetzt Alarm. Sie fühlen sich von der Konkurrenz aus dem Ausland und den heimischen Verbrauchern unter Druck gesetzt. Denn wenn sie im Juni/Juli mit ihren Beeren auf den Markt kommen, ist dieser längst gesättigt.
Dabei liegt Direktvermarktung in Haltern voll im Trend. Ziegenkäse, Gemüse, Brot, Fleisch und vieles mehr gibt es in den zahlreichen Bauernläden der Stadt zu kaufen. Das wissen nicht nur Hunderte von Besuchern, die an den Wochenenden nach Haltern kommen, zu schätzen. Die Produkte der Landwirtschaft sind beliebt. Das Geschäft läuft.
Für Beeren jeglicher Art gilt das offensichtlich nicht. Dabei ist doch klar: Der Preis entscheidet. Es liegt zum einen am Verbraucher. Er muss abwägen, ob ihm die bessere Ökobilanz und der bessere Geschmack des heimischen Obstes (weil es reif geerntet wird) mehr Wert sind als Billig-Angebote aus dem Ausland. Und ob er die regionale Wirtschaft wirklich stärken will. Obstbauern müssen sich aber auch fragen lassen, ob sie angesichts der in der Direktvermarktung fehlenden Vertriebskosten im Preis ein wenig mehr Entgegenkommen zeigen könnten.