Wieder Ärger mit Schwertransport durch Lünen Fahrt aus den Niederlanden verzögert sich

Redakteur
Ein Schwerlast-Transport von Rotterdam nach Lünen brauchte zum Leidwesen von Melanie Adam länger als erwartet.
Ein Schwerlast-Transport von Rotterdam nach Lünen brauchte zum Leidwesen von Melanie Adam länger als erwartet. © Adam
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Es war 3.30 Uhr am frühen Freitagmorgen (13. Januar), als der Lkw mit drei Begleitfahrzeugen vor der neuen Halle in der Bergstraße in Lünen ankam. „Endlich ist sie da“, sagte Melanie Adam erleichtert. Die Geschäftsführerin der Martin Adam GmbH freute sich, dass die Laser-Schneidmaschine auf dem Firmengelände eingetroffen war – allerdings mit drei Tagen Verzögerung.

Eigentlich sollte der 4,2 Meter breite und fast 20 Meter lange Schwertransport aus dem niederländischen Seehafen Rotterdam bereits am 10. Januar in Lünen eintreffen. Doch das klappte nicht. Am 1. Dezember hatte der Logistiker Dachser die Martin Adam GmbH informiert, dass das Genehmigungsverfahren auf den Weg gebracht worden ist. Für den 9. Januar wurde der Transporttermin aus den Niederlanden nach Lünen geplant.

Lkw am Hafen
Am Hafen von Rotterdam begann der Schwerlasttransport. © Peter Adam

„Wir sind davon ausgegangen, dass binnen fünf Wochen die erforderlichen Genehmigungen vorliegen sollten“, sagte Melanie Adam. Dann wurde jedoch am 6. Januar bekannt, dass die Zustimmung der Behörden noch ausstehe. Der Grund aus Sicht der Firma: fehlerhaft übermittelte Unterlagen von der Behörde in Lünen zum Landkreis Unna.

Stadtsprecher Daniel Claeßen sagt zum gesamten Prozess: „Aufgrund der Feiertage war es der Stadtverwaltung erst möglich, nach dem 4. Januar die erforderliche Stellungnahme abzugeben sowie die Freigabe für das Teilstück auf Lüner Stadtgebiet zu erteilen. Zieht man die 14 Tage, in denen die zuständige Abteilung während Weihnachten und Neujahr geschlossen war, von diesen fünf Wochen ab, bleiben noch drei Wochen, die für einen solchen Prozess – und erst recht für einen internationalen Transport aus den Niederlanden nach Deutschland – absolut üblich sind.“

Lkw auf Autobahn.
An der Ausfahrt zur B236 verließ der Transport die A2. © Peter Adam

Dem Lüner Unternehmen blieb nichts anders übrig, als den Transport um 24 Stunden verschieben. Dazu kam weiterer Ärger: Obwohl die Genehmigungen vorlagen, musste der Transport erneut um 24 Stunden verschoben werden. Grund war ein technischer Defekt im Hafen Rotterdam, der das Beladen des Lkw verhinderte. Für Melanie Adam waren die Verschiebungen eine Probe für Nerven und Geduld. „Ich habe nicht gezählt, wie oft ich Kran und Maschinen-Montage verschieben musste“, erklärte sie.

Am Kreisverkehr an der Kupferstraße/Bergstraße wurde es ein wenig eng für den Schwertransport.
Am Kreisverkehr an der Kupferstraße/Bergstraße wurde es ein wenig eng für den Schwertransport. © Peter Adam

Bereits im Oktober des vergangenen Jahres nahm das Genehmigungsverfahren, für einen Schwertransport von Lünen nach Hessen so viel Zeit in Anspruch, dass der Transporttermin nicht gehalten werden konnte. Das Problem: In der entsprechenden Behörde in der Stadtverwaltung wurde der zuständige Ansprechpartner über Tage nicht erreicht.

Und auch in diesen Tagen hat sich die Personallage in dieser Abteilung noch nicht geändert. „Das zuständige Team Verkehrslenkung ist weiterhin unterbesetzt. Eine neue Kollegin ist zum 15. November dazugekommen und befindet sich aktuell in der Einarbeitung, eine Kraft hat uns zum 1. Dezember kurzfristig verlassen. Eine Stelle ist weiterhin aufgrund langfristiger Erkrankung unbesetzt. Somit stand und steht uns dauerhaft nach wie vor nur ein Vollzeitmitarbeiter zur Verfügung“, erklärt Stadtsprecher Claeßen.

Um 3.30 Uhr war der Schwertransport in Lünen angekommen.
Um 3.30 Uhr war der Schwertransport in Lünen angekommen. © Peter Adam

Mit der Ankunft des Schwertransportes darf sich die Martin Adam GmbH nun auf eine neue Laser-Schneidemaschine freuen. „Die Anschaffung ist eine Investition in die Zukunft und möchte den Standort Lünen sichern“, sagte Geschäftsführerin Melanie Adam.

In einer neu gebauten Halle soll die Laseranlage bis zu sechs mal zwei Meter große Stahlplatten schneiden. Diese werden für die Fertigung von Schalldämpfern, Abgasreinigungsanlagen und Kraftstoffbehältern benötigt, die ihren Einsatz in Notstromaggregaten und Biogasanlagen finden.

„In der heutigen Zeit müssen die Produktionszeiten beschleunigt werden. Als Zulieferer und Lieferant von Zubehör für regenerative Energie stehen wir dafür ein, dass unsere Produkte schnell den Weg in den Markt finden“, erklärt Melanie Adam.

Transportiert wurde eine Laser-Schneidemaschine.
Transportiert wurde eine Laser-Schneidemaschine. © Peter Adam