Mehr als 2000 Festnahmen bei Nawalny-Protesten
Russland
In Russland demonstrieren Zehntausende für die Freilassung von Kremlkritiker Nawalny. Mehr als 2000 Menschen sind dabei festgenommen worden – die meisten in Moskau.

Polizisten stoßen mit Demonstranten zusammen, die gegen die Inhaftierung des Oppositionsführers Nawalny protestieren. Nawalnys Anhänger fordern die Freilassung des Oppositionellen, der am Montag in einem umstrittenen Eilverfahren zu 30 Tagen Haft verurteilt worden war. © picture alliance/dpa/AP
Mehr als 2100 Menschen sind bei den Protesten in Russland für die Freilassung des Kremlkritikers Alexej Nawalny bis zum frühen Samstagabend festgenommen worden. Das berichtete das Portal Owd-Info, das die Zahl der Festgenommenen landesweit dokumentierte. Demnach gab es die meisten Festnahmen in Moskau mit zunächst rund 800. In St. Petersburg waren es mehr als 300.
Lots and lots of people on sidewalks of Tverskaya, leading to Pushkinskaya square and the Kremlin. This must be the biggest anti-Putin rally in years. People are enraged. pic.twitter.com/dN4bXE5fZh
— Ivan Nechepurenko (@INechepurenko) January 23, 2021
Russische Menschenrechtler listeten insgesamt rund 100 Städte auf, in denen Demonstranten in Polizeigewahrsam kamen - in den meisten blieb es bei einzelnen Festnahmen. Beobachter sprachen landesweit von Zehntausenden Teilnehmern bei den Protesten. Die Opposition kündigte für das kommende Wochenende neue Proteste an.

Zahlreiche Menschen protestieren auf einer Straße gegen die Inhaftierung des Oppositionsführers Nawalny. Nawalnys Anhänger haben für diesen Samstag in mehr als 90 russischen Städten zu Protesten aufgerufen. Sie fordern die Freilassung des Oppositionellen, der am Montag in einem umstrittenen Eilverfahren zu 30 Tagen Haft verurteilt worden war. Ihm drohen mehrere Strafverfahren und viele Jahre Gefängnis. +++ dpa-Bildfunk +++ © picture alliance/dpa/AP
Am Abend wurde mit weiteren Festnahmen gerechnet. Allein in Moskau waren nach Einbruch der Dunkelheit noch Hunderte Menschen im Stadtzentrum unterwegs. Die Polizei rief sie dazu auf, nach Hause zu gehen. Straßen waren gesperrt.
Nawalnys Anhänger fordern die Freilassung des Oppositionellen, der am Montag in einem umstrittenen Eilverfahren zu 30 Tagen Haft verurteilt worden war. Er soll gegen Meldeauflagen in einem früheren Strafverfahren verstoßen haben, während er sich in Deutschland von einem Anschlag mit dem Nervengift Nowitschok erholte.
RND/dpa
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