Es geht nicht mehr um das Ob, sondern um das Wann. In dieser Woche soll die Räumung des von Klimaaktivisten besetzten Städtchens Lützerath im Braunkohlerevier Garzweiler beginnen.
Für Donnerstag (12.1.) hat das „Bündnis für den Erhalt Lützeraths“ eine Solidaritätsdemo in Recklinghausen angemeldet. Der Recklinghäuser Peter Gerwinat von der Organisation „Parents for Future“ hat einen Protestzug mit 50 Teilnehmern bei der Polizei angemeldet.
Das Motto der Demo: „Lützi bleibt – Stoppt den Polizeieinsatz in Lützerath! Die Kohle muss im Boden bleiben!“ Die Teilnehmer treffen sich am Donnerstag (12.1.) um 18 Uhr auf dem Europaplatz vor dem Recklinghäuser Hauptbahnhof. Von dort führt die Demo über Teile des Wallrings und durch die Altstadt. Die Abschlusskundgebung soll auf dem Rathausplatz stattfinden. Nach Angaben von Gerwinat gehören dem „Bündnis für den Erhalt Lützeraths“ unter anderem die Recklinghäuser Ableger von Fridays for Future und Parents for Future, die örtliche Baumschutzgruppe und der NABU an.
Verständnis für Klimakleber
Das Bündnis organisiert auch Fahrten nach Lützerath, um die Klimaaktivisten dort zu unterstützen. Gerwinat war selbst schon mehrfach in dem Dorf, das es schon bald nicht mehr geben soll. Er sagt: „Es ist beängstigend. Die Abbruchkante ist direkt hinter dem Dorf. Wenn man dort steht, spürt man die Vibrationen des Baggers schon.“
Die Debatte um manche Formen des Protests und die sogenannten Klimakleber verfolgt Gerwinat mit gemischten Gefühlen: „Ich befürworte das nicht, aber andererseits finde ich das gut.“ Die Gefährdung der Allgemeinheit durch den Klimawandel sei viel größer als durch den Protest.