Der berühmte Weihnachtsmarkt am Kölner Dom fällt wegen der Corona-Pandemie in diesem Jahr aus. „Wir haben den Markt abgesagt und die Mieter mit einem Schreiben darüber informiert“, sagte die Geschäftsführerin der Kölner Weihnachtsgesellschaft, Monika Flocke, am Donnerstag auf dpa-Anfrage. Zuvor hatten mehrere Medien berichtet. Am Freitag sind bei einem Arbeitstreffen zwischen Gesundheitsministerium und Schaustellern auch die Weihnachtsmärkte ein Thema.
„Keine Lösung gefunden“ für Weihnachtsmarkt auf Kölner Roncalliplatz
„Wir haben wochenlang überlegt, ob wir den Markt so gestalten könnten, dass es nicht zu Ansteckungen kommt. Aber letztlich haben wir keine Lösung gefunden“, sagte Flocke. Der traditionsreiche Weihnachtsmarkt auf dem Roncalliplatz sei mit etwa fünf Millionen Besuchern ein Publikumsmagnet. Auch bei begrenztem Zugang könne es vor dem Eingang sicherlich „zu einer Riesen-Stausituation“ kommen. Darum sei die Verantwortung einfach zu groß, sagte die Veranstalterin.
Die Stadt Köln zeigte sich am Donnerstag verwundert. „Wir haben bislang keine offizielle Absage erhalten“, sagte eine Sprecherin. Für diesen Freitag sei ein Gespräch zwischen der Stadt und den Betreibern der vier größten Kölner Weihnachtsmärkte – darunter der am Dom – geplant, in dem es um mögliche Konzepte für die Märkte gehen solle.
In Düsseldorf und Essen laufen Planungen für Weihnachtsmärkte
Die LWL-Freilichtmuseen in Hagen und Detmold sagten am Donnerstag ihre Weihnachtsmärkte ab, unter anderem weil eine zeitgenaue Lenkung der Besucherströme als nicht machbar eingeschätzt wurde. In der Landeshauptstadt Düsseldorf und in Essen laufen die Planungen für die Weihnachtsmärkte zunächst weiter.
„Wir sind zuversichtlich, den Weihnachtsmarkt durchführen zu können“, sagte ein Sprecher der städtischen Marketinggesellschaft EMG in Essen. Wie genau der dann aussehen werde, müsse sich noch zeigen. „Wir wollen einen Weihnachtsmarkt, der sich auch anfühlt wie ein Weihnachtsmarkt. Und er muss wirtschaftlich Sinn machen – sowohl für die Aussteller als auch für uns.“
Auch die Düsseldorf Tourismus GmbH geht weiter davon aus, dass der Weihnachtsmarkt 2020 in der Landeshauptstadt planmäßig stattfindet – allerdings unter Corona-Schutzvorkehrungen. So soll es auf einer Fläche am größten U-Bahn-Ausgang im Zentrum keine Stände geben, wie eine Sprecherin sagte. Es werde überlegt, Bereiche zu nutzen, wo Zugänge kontrolliert werden könnten.
Münster, Dortmund und Aachen noch unentschlossen
In Münster, Dortmund und Aachen sind die Verantwortlichen noch unentschlossen und wollen erstmal weiter abwarten. Ob und unter welchen Bedingungen in diesem Jahr Weihnachtsmärkte stattfinden, sei völlig offen und hänge vom weiteren Infektionsgeschehen ab, hieß es dort. In Bochum planen die Veranstalter mit mehreren Szenarien. „Klar ist: Einen Weihnachtsmarkt wie wir ihn kennen, wird es nicht geben“, sagte ein Sprecher von Bochum Marketing.
dpa