Beim Kurz-Trainingslager in Billerbeck legte Dimitrios Grammozis einen Schwerpunkt auf intensive Grundlagenausdauer. In Mittersill richtet der Schalker-Trainer nun den Fokus auf die Defensivarbeit.
Das ist auch dringend notwendig, denn in der Abstiegssaison gab es aus der Sicht der Königsblauen alarmierende Statistiken und zahlreiche Negativrekorde, so dass der bittere Gang in die 2. Liga sich früh abzeichnete.
Neue Rolle annehmen
Wer in einer Saison 86 Gegentore kassiert, 32 Gegentreffer nach Standards hinnehmen muss und in neun Bundesliga-Partien mindestens vier Gegentore zulässt, der hat ein großes Defensivproblem. Diese Schwäche bekamen die Blau-Weißen in der gesamten Saison nicht in den Griff.
Grammozis erwartet von seinen Spielern viel mehr Gegenwehr. „Wir werden viel mehr Wert auf das Spiel mit dem Ball legen und eine Restverteidigung. Außerdem müssen wir variabler agieren, was eine Dreier- und Viererlkette betrifft“, fordert der 42-Jährige.
„Wir sind die Gejagten“
Denn ohne größere defensivere Stabilität werden es die Königsblauen auch in der 2. Liga schwer haben, eine gute Rolle zu spielen. Dabei ist sich Grammozis im klaren darüber, dass die meisten Gegner sich gegen seine Mannschaft erst einmal aufs Verteidigen konzentrieren.
Grammozis: „Spiele gegen Schalke werden für viele Klubs ein Höhepunkt der Saison sein. Wir sind die Gejagten und müssen deshalb gute Lösungen mit dem Ball finden“. Das bedeutet: Schalke muss versuchen, dominanteren Fußball zu spielen und darf gleichzeitig die defensive Kompaktheit nicht vernachlässigen, weil die meisten Gegner zunächst einmal auf Konter lauern werden.
„Auf einer Wellenlänge“
Im Trainingslager in Mittersill hat Grammozis nun zwölf Tage Zeit, einerseits in der Abwehr einiges auszuprobieren und andererseits an den Automatismen zu feilen. Zudem sollen die zwölf Tage in Österreich dazu dienen, dass sich die mit vielen neuen Gesichtern versehene Mannschaft noch besser kennenlernt.
„Wir sind auf einer Wellenlänge, verstehen uns direkt von Tag eins und haben gar keine Probleme, uns anzufreunden“, sagte Verteidiger Timo Becker nach dem 14:0-Erfolg im Testspiel gegen Hamborn zum Austausch zwischen den „alten“ und „neuen“ Spielern.
Noch ist der Integrationsprozess längst nicht abgeschlossen, zumal es im Kader in beide Richtungen (Zu- und Abgänge) noch Veränderungen geben wird.