S04-Idol mit deutlicher Warnung Diesen wichtigen Partner darf Schalke nicht verlieren

Klaus Fischer, Schalke 04
Schalke-Idol Klaus Fischer: „Mainz hat vor zwei Jahren vorgemacht, wie man sich aus einer ähnlichen Lage befreien kann.“ © Tim Rehbein/RHR-FOTO
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Keine Gegenwehr, keine seriöse Zweikampfführung, keine professionelle Raumaufteilung: Dann verliert eine von der Qualität her ohnehin schon schwächere Mannschaft halt gegen eine in allen Belangen bessere.

Im Grunde brauchen wir über die Schalker 1:6-Klatsche gegen Leipzig also gar nicht mehr groß zu reden. Wir sind uns wahrscheinlich alle einig, dass Schalke mit so einer Vorstellung in der Ersten Liga nichts zu suchen hat und sich dort auch nicht wird halten können.

Zweikämpfe sind entscheidend

Als Trainer musst du doch verrückt werden, wenn du mit ansehen musst, dass deine Spieler im Prinzip alles falsch machen, was man falsch machen kann. Womit wir beim eigentlichen Thema sind: Fehler muss man dieser Schalker Mannschaft zugestehen. Aber auch gegen eine stärkere Mannschaft gibt es Möglichkeiten und auch die Pflicht, sich besser aus der Affäre zu ziehen.

Chancenlos darf nicht gleichbedeutend mit teilnahmslos sein. Wenn du gar nicht erst in einen Zweikampf gehst, kannst du ihn auch nicht gewinnen. Und auch wenn ich mich wahrscheinlich hier schon ständig wiederhole, ich bleibe dabei: Es war früher so, es ist heute so, und es wird auch in Zukunft zu sein: Die Basis, um ein Spiel überhaupt erfolgreich bestreiten zu können, sind gewonnene Zweikämpfe.

Ein Kraftakt wie Mainz?

Was heißt das jetzt für die Rückrunde? Um die Flinte ins Korn zu werfen, ist es noch viel zu früh. Mainz 05 hat vor zwei Jahren vorgemacht, wie man sich aus ähnlich bedrohlicher Lage noch befreien kann.

Aber ist Schalke zu einem solchen Kraftakt überhaupt in der Lage? Zweifel sind angebracht. Wenn ich sehe, wie sich die Schalker Verteidiger gegen Leipzig alleine beim ersten Tor verhalten haben, dann fehlt einem schon etwas die Fantasie, ganz ehrlich. Insofern kann ich schon nachvollziehen, dass auf der Innenverteidiger-Position nun noch einmal nachgelegt wurde.

Herz in beide Hände nehmen

Nicht jede Bundesliga-Mannschaft hat die Qualität von RB Leipzig. Aber Tiefschlaf-Phasen wie die der Schalker in der ersten Hälfte am Dienstag wird jede Mannschaft in der Ersten Liga ausnutzen, auch der 1. FC Köln am Sonntag.

Sowieso kommen die Kölner mit breiter Brust in die Arena: Erst 7:1 gegen Bremen, nun ein 1:1 bei den Bayern nach langer Führung – da muss Schalke die Köpfe ganz schnell wieder nach oben kriegen und das Herz in beide Hände nehmen.

Publikum ist ganz wichtig

Nur so kann es gehen. Diese Mannschaft darf niemals auf die Idee kommen, sie könne Bundesliga-Partien allein mit spielerischen Mitteln gewinnen. Sie muss ständig dokumentieren, in jeder Phase eines Spiels das Maximale aus sich herausholen zu wollen. Dann zieht sie auch das Publikum auf ihre Seite.

Wenn Schalke das als wichtigen Partner im Abstiegskampf verliert, ist der Klassenerhalt nicht zu schaffen. Es gab am Dienstag schon erste Tendenzen. Denn dass sich die Pfiffe nach der Leipzig-Klatsche in Grenzen hielten, hatte ja auch einen bitteren Grund: Es war kaum noch jemand im Stadion.

Mannschaft muss Basis schaffen

Der stimmungsvolle Samstag mit 3.000 Zuschauern beim Abschlusstraining und der Party rund um den Flutlichtmast des Parkstadions waren sicherlich noch einmal ein ganz wichtiger Impuls. Aber: Am Sonntag gegen Köln muss die Mannschaft die Basis dafür schaffen, dass der Funke aufs Publikum wieder überspringt.