Welche Zukunft hat Tobias Mohr auf Schalke? Der Gerüchtecheck

Freier Mitarbeiter
Tobias Mohr hofft auf seine Chance auf Schalke
Tobias Mohr ist vor einem Jahr vom FC Heidenheim nach Schalke gewechselt. © Tim Rehbein/RHR-FOTO
Lesezeit

Er kam mit der Erfahrung von 111 Zweitligaspielen und viel Enthusiasmus im Gepäck nach Schalke. Richtig glücklich ist Tobias Mohr in der abgelaufenen Saison im königsblauen Erstliga-Team aber nicht geworden. Laut Medienberichten könnte es sein, dass er Gelsenkirchen schon nach einer Spielzeit wieder verlässt. Mehr als nur ein Gerücht?

Wie die in Österreich erscheinende „Kronen Zeitung“ erfahren haben will, steht der 27-Jährige vor dem Transfer zum Linzer ASK. Dort werde er die Nachfolge von Keito Nakamura (22) antreten. Dieser wird bei Eintracht Frankfurt, aber auch bei anderen Vereinen als möglicher Zugang gehandelt. Falls die Linzer den japanischen Nationalspieler tatsächlich verkaufen, soll der Boulevardzeitung zufolge der Mohr-Deal über die Bühne gehen.

Einsatz in 18 Liga-Spielen

Tobias Mohr war im vergangenen Sommer vom FC Heidenheim zu Schalke gewechselt. In 18 Bundesliga-Spielen kam er zu 834 Einsatz-Minuten. Hierbei stach er in der Schalker Mannschaft nicht sonderlich hervor, was sich auch in einer Zweikampfquote von 43 Prozent und nur 19 Prozent angekommenen Flanken manifestiert. Zeitweise hatte er mit muskulären Problemen zu kämpfen.

In Erinnerung an die abgelaufene Spielzeit dürfte deswegen vor allem eine schlagzeilenträchtige Intervention seines prominenten Onkels bleiben: Jürgen Mohr, früher selbst Profispieler, hatte die Aufstellung des FC Schalke 04 im DFB-Pokalspiel gegen die TSG Hoffenheim dermaßen auf die Palme gebracht, dass er öffentlich via Facebook gegen Schalke 04 und dessen damaligen Trainer Frank Kramer wetterte.

Schlagzeilenträchtige Intervention

„Der macht den Tobi kaputt“, richtete Jürgen Mohr über Kramer. Sein Neffe bringe „alles mit“, sei „schnell, hat einen überragenden linken Fuß, läuft viel, arbeitet mit nach hinten, schlägt gute Standards“. Kramer aber ließ Mohr gegen Hoffenheim zum wiederholten Male als Verteidiger spielen, in diesem Spiel sogar auf der rechten Seite als Linksfuß. Für Jürgen Mohr war damit das Fass voll: „Ich fass es nicht und er steht immer gegen zwei, wie gegen Leverkusen. Und dann wird er noch zum Fraß vorgeworfen, in dem er ihn nach 30 Minuten rausholt. Obwohl es bestimmt nicht an ihm lag.“

Tobias Mohr war die Angelegenheit unangenehm, wie er später im Interview dieser Redaktion verriet: „Ich war auch überhaupt nicht damit einverstanden. Er möchte natürlich nur das Beste für mich, das ehrt ihn ja auch. Aber ich habe ihn sofort angerufen und ihm gesagt, dass das so nicht geht. Er hat den Brief dann ja auch sehr zügig wieder rausgenommen.“

Noch Vertrag bis 2025

Mohr musste sich im Verein auch rechtfertigen: „Na klar gab es den einen und anderen Spruch. Da musste ich durch. Ich habe mich entschuldigt und klargestellt, dass das nicht meine Idee war“, erzählte der 27-Jährige. Sein Verhältnis zum Trainer sei gut gewesen, versicherte er. Frank Kramer sei „ein toller Mensch“.

Auf Schalke hat Tobias Mohr im vorigen Sommer einen Drei-Jahres-Vertrag erhalten, der auch für die Zweite Liga gilt. Die Schalker Verantwortlichen haben zuletzt den Eindruck vermittelt, dass sie fest mit Tobias Mohr planen. Und dass ihm eine größere Rolle zukommen könnte, weil Marius Bülter bei einem angemessenen Angebot gehen kann.

Wichtiger Faktor für Schalke

Auch von Mohr selbst ist zu hören, dass er sich auf Schalke weiter durchbeißen will. Einen Wechsel nach Österreich scheint er sich aktuell offenbar nicht vorstellen zu können. Schalke 04 besitzt nach wie vor eine hohe Anziehungskraft und verspricht Spiele vor einer beeindruckenden Kulisse. Der Abstieg von der ersten in die zweite Liga kann für ihn ohnehin nicht als Karriereknick gelten.

Immerhin kam Tobias Mohr im vorigen Sommer mit der Erfahrung von 111 Zweitliga-Spielen im Gepäck von Heidenheim nach Schalke. Und für die Schalker Mission „direkter Wiederaufstieg“ macht ihn gerade dies zu einem wertvollen Baustein. Das ist ihm bewusst. Er hat keinen Grund, nun übereilt wieder den Koffer zu packen.

Mehr Jobs