330 iPads für Schüler, 197 für Lehrer: Stadt Selm rüstet in Schulen digital auf
Die Corona-Krise hat gezeigt: Dass Schülerinnen und Schüler – und auch Lehrerinnen und Lehrer – die Möglichkeit haben, von zu Hause aus Unterricht zu machen und dazu die entsprechenden technischen Voraussetzungen bestehen müssen, ist von großer Bedeutung. Das Land NRW hat auf diese Erkenntnis im Juli reagiert: mit einem Erlass zur Förderung einer digitalen Sofortausstattung für Schulen. Was genau bedeutet das für die Stadt Selm? Wer bekommt jetzt alles Geräte? Das beantworten wir hier:
An wen richtet sich das Angebot überhaupt? Bekommen jetzt alle Schüler in Selm iPads?
Nein, so ist es nicht. Die Endgeräte sollen Schülern zur Verfügung stehen, die einen „besonderen Bedarf“ haben. So ist es in der Vorlage zur Sitzung des Schulausschusses beschrieben, der am Montag (31. August) getagt hat.
Was bedeutet „mit besonderem Bedarf“ in diesem Zusammenhang?
Das kann verschiedenes bedeuten, wie die Selmer Beigeordnete Sylvia Engemann erklärte. Zum einen sollen durch die Bereitstellung soziale Ungleichgewichte ausgeglichen werden. Zum anderen, so erklärte es Sylvia Engemann, könne es ja auch sein, dass beide Elternteile zu Hause Homeoffice machen und noch ein Geschwisterkind da ist: In einem solchen Fall stehen selten genug Geräte für die ganze Familie zur Verfügung. „Bedarf besteht, wenn die Schüler in ihrer häuslichen Situation nicht auf bestehende technische Geräte zurückgreifen können“, heißt es zur Erklärung in der Ausschussvorlage.
Wie viele Geräte schafft die Stadt Selm denn für die Schüler an?
Insgesamt sollen 330 iPads für die Schüler der Selmer Schulen angeschafft werden – jeweils mit Tastatur und Hülle. Sie sollen alle den gleichen Standard haben und nicht über 500 Euro kosten. Das steht so in der Richtlinie des Landes NRW.
Wie ist das ganz konkret: An wen müssen sich Eltern wenden, um für ihr Kind ein Gerät zu bekommen?
Die Geräte sind schulgebunden, wie Sylvia Engemann klarstellte. Sie gehören also der Schule, die Schüler können sie bei Bedarf entgeldlos nutzen. Anträge oder ähnliches müssen Eltern nicht stellen: Sie müssen sich nur an die Klassenlehrer oder Schulleitungen wenden.
Wie viel kosten die 330 iPads die Stadt denn insgesamt? Belastet das den städtischen Haushalt?
Die Anschaffung wird zu 90 Prozent gefördert vom Land NRW – aus den Mitteln aus einer Zusatzvereinbarung zum Digitalpakt Schule, um genau zu sein. 147.630, 64 Euro erhält die Stadt Selm als Fördergeld. Die rechtlichen zehn Prozent muss sie selbst tragen – das belastet also den laufenden Haushalt.
Bekommen auch Lehrer Endgeräte von der Stadt?
Ja, auch die Leher sollen ausgestattet werden. Und zwar alle. Auch das hat das Ministerium für Schule und Bildung beschlossen. Dass die Stadt als Schulträger Landesbedienstete mit dienstlichen Endgeräten ausstatten soll, sieht Sylvia Engemann etwas kritisch, wie sie in der Ausschusssitzung deutlich machte. Es geht ihr dabei weniger um die Finanzierung der ebenfalls schulgebundenen Geräte – die Stadt Selm erhält vom Land 95.000 Euro als Förderung für die insgesamt 197 iPads, die jeweils nicht mehr als 500 Euro kosten.
Ab wann stehen die Geräte denn zur Verfügung?
Genau sagte Sylvia Engemann das nicht. Sie zeigte sich aber zuversichtlich, dass die Geräte jetzt „schnell“ kommen.