Von Grashüpfer bis Pfeifenputzer: Stadtlohner Kindergartenkinder erkunden Kunststation
Kunststation Stadtlohn
Kinder sehen die Welt mit anderen Augen. Ein Spaziergang durch die Stadt ergab spannende Erkenntnisse, wie die Kleinen Kunstwerke betrachten, die im Projekt Kunststation ausgestellt sind.
Handelt es sich um einen Grashüpfer oder ist es doch ein Pferd? Oder gar ein Mensch? Als die Kinder vom St. Joseph-Kindergarten vor der Demeter-Statue im Zentrum von Stadtlohn stehen, sind sie etwas ratlos. Was könnte das nur sein? Je länger die Kleinen das Kunstwerk betrachten, desto offensichtlicher wird es. Es ist ein Mensch.
Sofort kommen weitere Spekulationen auf: Ist hier Jesus zu sehen? Oder welcher großen Persönlichkeit könnte sonst eine Skulptur gewidmet sein. Geduldig wartet Dr. Hanna Koch ab und gibt mit der Zeit immer mehr Hinweise. Die Kunsthistorikerin erkundet am Dienstagvormittag mit den Kindern des St. Joseph-Kindergartens vier der 17 Kunstwerke, die seit Anfang Mai in der Innenstadt ausgestellt sind.
Klettern auf Lucy
Als die Kinder erraten, dass es sich um eine Göttin handelt, erklärt die Kunsthistorikerin die Hintergründe der Statue. Dabei geht sie besonders auf den Bogen aus Blattgold, der in Form und Farbe einer Getreideähre nachempfunden ist, ein. Im Anschluss versuchten die Kinder aus Pfeifenputzer einen Menschen zu formen. Da das gar nicht so leicht war, wurden einfach Phanatasiegebilde – von Kronen über sämtliche Tierarten – hergestellt.

Vor der Statue der Demeter kam es zu wilden Spekulationen, was hier wohl zu sehen ist. © Maximilian Konrad
Nachdem die Kinder erstmal auf ihr herumkletterten, gab es die nächsten Rateversuche bei der Skulptur Lucy. Dass es sich hierbei um einen Affen handelt, wurde schnell erkannt. Aber warum hat der so komische Arme und warum schwarze Punkte: Ist hier doch ein Leopard zu sehen? Nein, erklärt Hanna Koch und beschrieb, wie das Kunstwerk zustande kam.
Neben Lucy und Demeter wurden auch die abstrakten Köpfe am Haus Hakenfort besichtigt. Hier malte Hanna Koch die Profile der Köpfe der Kinder – die an eine Hauswand angelehnt waren – mithilfe einer Taschenlampe nach. Damit zeigte sie den Kleinen, wie die Künstler damals arbeiteten.