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Erste Grippeimpfung in Dortmunder Apotheke

Gelungene Premiere: Die erste Grippeschutzimpfung in einer westfälisch-lippischen Apotheke führte der Dortmunder Apotheker Michael Beckmann bei Irina Schessler durch. Mit dabei die beiden Initiatoren des Projektes: AOK-Chef Tom Ackermann (links) und AVWL-Vorstand Thomas Rochell. © AOK/hfr.
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Irina Schessler aus Dortmund ist die Erste. Sie hat sich gegen Grippe impfen lassen. Das allein ist nichts Besonderes. Neu ist, dass die Impfung in der Dortmunder Markt-Apotheke stattfand. Dort hat Inhaber Michael Beckmann erstmals eine Grippeschutzimpfung in einer westfälisch-lippischen Apotheke durchgeführt.

Schutz gegen Influenza

Von nun an können sich Versicherte der AOK NORDWEST auch in vielen Apotheken vor Ort in Westfalen-Lippe gegen Influenza schützen lassen. Die AOK und der Apothekerverband Westfalen-Lippe (AVWL) haben dazu den Vertrag für ein entsprechendes Modellprojekt unterzeichnet. Damit setzen die Gesundheitskasse und der Verband den Willen des Gesetzgebers um, der solche Modellprojekte mit dem im vergangenen Jahr in Kraft getretenen Masernschutzgesetz möglich gemacht hat.

„Wir freuen uns, dass wir als erste gesetzliche Krankenkasse in Westfalen-Lippe unseren Versicherten eine zusätzliche Möglichkeit bieten, sich gegen die Grippe impfen zu lassen. Damit gestalten wir Versorgung in den Regionen und verbessern gleichzeitig die medizinische Versorgung unserer Versicherten“, sagt Tom Ackermann, Vorstandsvorsitzender der AOK NORDWEST. Bislang liege die Impfquote in Deutschland bei den über 60-Jährigen bei etwa 35 Prozent; laut Weltgesundheitsorganisation sollten es 75 Prozent sein.

„Für uns Apothekerinnen und Apotheker ist dies eine ganz neue Aufgabe. Wir sind aber zum einen durch unsere Fachkompetenz in Impfstoff-Fragen, zum anderen durch ergänzende Schulungen bestens vorbereitet, um Impfungen in hoher Qualität durchzuführen“, so Michael Beckmann.

Impfquote erhöhen

Drei Jahre lang werden die AOK und der Apothekerverband Westfalen-Lippe (AVWL) in dem Modellvorhaben testen, ob sich durch Impfungen in Apotheken die Impfquote erhöhen lässt. Erfahrungen anderer europäischer Staaten wie Frankreich, Irland, Norwegen, Schweiz und Großbritannien, in denen bereits in Apotheken geimpft werde, hätten dies bestätigt, erklärt Thomas Rochell, Vorstandsvorsitzender des Apothekerverbandes Westfalen-Lippe (AVWL). Dabei gehe es nicht darum, die Impfungen der Ärzte zu ersetzen. „Wir wollen in den Apotheken vor Ort einen niederschwelligen Zugang – auch in Randzeiten – für arztferne Kunden anbieten, die vielleicht nur selten den Weg in eine Praxis finden und sich bislang nicht haben impfen lassen“, so Thomas Rochell.

Auch Irina Schessler hat sich in den vergangenen Jahren nicht gegen Grippe schützen lassen. „Die Corona-Pandemie jedoch hat mich noch einmal für das Thema Prävention sensibilisiert. Das Risiko, dass im Winter Covid- und Grippewelle aufeinandertreffen ist mir zu hoch. Als Mutter trage ich zudem Verantwortung für meine kleine Tochter“, sagt sie.