„GEH WEG, GEH WEG!“, schreit die Frau immer wieder. Anfangs noch einigermaßen ruhig, mit zunehmender Zeit aber kreischt sie immer hysterischer und schrillender. Angst und Hilflosigkeit schwingen in ihren Worten mit, irgendwann ruft sie nach Hilfe. „Verpiss dich, geh weg verdammt Scheiße“, brüllt sie.
Auf einem Acker bei Wietzendorf (Landkreis Heidekreis), circa 60 Kilometer von Hamburg entfernt, ist einer Frau bei einem Spaziergang mit ihrem Hund ein Wolf begegnet. Statt das Weite suchen, rannte und hüpfte das Tier jedoch um die Frau herum. Auch das Bellen des Hundes konnte ihn nicht vertreiben.
Nach einigen Minuten verschwindet der Wolf
Unklar bleibt, was der Wolf genau wollte – denn eigentlich halten sich die Raubtiere von Menschen fern. Jungtiere jedoch sind noch verspielt – und machen auch bei Menschen und Hunden keine großen Unterschiede. Am Ende vertrieben die lauten Schreie der Frau das Tier, die Angst aber wird sie sicher noch ein paar Tage begleiten.
Die Wahrscheinlichkeit, einem Wolf beim Spaziergang im Wald zu begegnen, ist gering. Wolfsberater und -forscher Matthias Vogelsang sagte dem RedaktionsNetzwerk Deutschland (RND): „Begegnet man einem Wolf, gilt zuerst: Ruhe bewahren bis der Wolf seines Weges geht.“
Komme der Wolf, der eigentlich menschenscheu ist, doch auf einen zu, solle man sich groß machen und Lärm machen, etwa durch Singen, Klatschen oder Rufe. Hundehalter sollten ihre Hunde dicht an die Leine nehmen – denn während Wölfe Menschen in der Regel nicht angreifen, sieht das bei Hunden anders aus, so Vogelsang.
RND